Arbeitslosigkeit – Systemfehler statt Konjunkturproblem

Von Timo Braun – veröffentlicht durch den Ethischer Rat der Menschheit

Symbolbild: Menschen im Wartezimmer, während Aktenstapel wachsen – Sinnbild für ein System, das Arbeitslosigkeit verwaltet.
Symbolbild: Menschen im Wartezimmer, während Aktenstapel wachsen – Sinnbild für ein System, das Arbeitslosigkeit verwaltet.

Offizielle Narrative

  • Konjunktur schwach, Jobs weg: Wirtschaftsinstitute erklären die Zunahme der Arbeitslosigkeit mit Wachstumsflaute und Investitionszurückhaltung.
  • Fachkräfte fehlen: Politik und Wirtschaft sprechen von Arbeitskräftemangel, während Millionen als „arbeitslos“ gelten.
  • Migration verschärft die Lage: Zuwanderung wird als zusätzlicher Druckfaktor inszeniert.

Diese Erklärungen sind verkürzt. Sie blenden aus, was im Dossier 2025 Band III – Der Schlussstein (ISBN 978-3-912036-17-6, Bücherregal) bereits systematisch analysiert ist – und was im in den kommenden Tagen erscheinenden Dossier 2025 Band I – Das System der Armut mit konkreten Fallakten belegt wird.

Dogmafreie Erkenntnis (ECoH)

  • Schuldumkehr: „Nicht das System wird als fehlerhaft gesehen, sondern der Mensch, der nicht darin funktioniert. Wer Bürgergeld bezieht, steht unter dem Verdacht, selbst schuld zu sein – für Armut, Burnout, Exmatrikulation, Krankheit.“ (Dossier 2025, Band III)

  • Strukturelle Taubheit: „Ein System, das nicht hört, spricht nur mit sich selbst.“ (Dossier 2025, Band III)

  • Verwaltungstrauma: „Die Systemlogik wird zur Trauma-Logik, weil sie das Gefühl ungehörter Existenz immer wiederholt.“ (Dossier 2025, Band III)

  • Fallakte Jobcenter: „Der Betroffene wurde systematisch durch EKS-Vorgaben überfordert, obwohl § 65 SGB I die Zumutbarkeit klar begrenzt. Die Verwaltung kehrte die Schuld um, statt das Recht anzuwenden.“ (Dossier 2025, Band I – erscheint in Kürze)

Gesellschaftliche Folgen

  • Arbeitslosigkeit wird statistisch erzeugt und moralisch individualisiert.
  • Verwaltung lebt von der Verwaltung von Bedürftigkeit – nicht von deren Überwindung.
  • Statt Sicherheit entsteht Verwaltungs-Trauma, dokumentiert in den Dossiers und bestätigt durch Sozialverbände.

Ethische Bewertung (ECoH)

  • Menschenwürde: Arbeit ist mehr als Erwerb. Jede sinnvolle Tätigkeit muss anerkannt sein – unabhängig von Marktlogik.
  • Gleichheit: Schuldumkehr verletzt Art. 1 GG, indem Menschen für strukturelle Defizite haftbar gemacht werden.
  • Systemwende: Statt Wachstum und Sanktion braucht es Resonanzräume, die Würde, Sinn und Teilhabe ermöglichen.

Fazit

Arbeitslosigkeit ist kein Konjunkturproblem, sondern ein Systemfehler. Sie entsteht durch eine Struktur, die Abhängigkeit und Schuldlogik reproduziert. Der ECoH fordert: Anerkennung aller Arbeit, Beendigung der Schuldumkehr und Aufbau eines Verwaltungswesens, das Würde ermöglicht statt Not verwaltet.

Weitere Informationen

← Zurück zur Übersicht