Technik überholt Evolution – Jetzt ist der Mensch gefragt
Von Timo Braun – veröffentlicht durch den Ethischer Rat der Menschheit
Die technologische Entwicklung, gesteuert durch digitale Systeme, Künstliche Intelligenz (KI), Automatisierung und globale Vernetzung, hat eine Geschwindigkeit erreicht, die die menschliche Evolution in vielen Dimensionen überholt hat. Die zentrale Frage lautet: Wer zieht jetzt nach und wer übernimmt Verantwortung?
Aus Sicht des Ethischen Rats der Menschheit (ECoH) ist die Antwort eindeutig:
Die Technik hat den Menschen eingeholt. Jetzt ist der Mensch dran.
Diese Publikation fasst zentrale Aussagen zusammen, ordnet sie empirischen Befunden zu und bietet eine strukturelle Analyse: Technik als Exponential, Bewusstsein als Schlüssel, Gesetzgebung als unzureichender Ersatz.
1. Status Quo – Technik im Überholmodus
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Digitalisierung als Gegenwart, nicht Zukunft. Forschung zeigt, dass digitale Transformation in europäischen Ländern stark mit wirtschaftlicher Leistung und Nachhaltigkeit korreliert.1
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KI überholt menschliche Experten. Aktuelle Studien belegen, dass Large Language Models (LLMs) in bestimmten Aufgabenfeldern wissenschaftliche Fachleute übertreffen.2
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Rückkopplung und Wahrnehmungsverzerrung. Die Interaktion mit KI erzeugt messbare Veränderungen im menschlichen Urteil: eine neue Form der kognitiven Ko-Evolution.3
Schlussfolgerung: Technik hat in vielen Bereichen eine Eigendynamik entwickelt. Sie beeinflusst Wahrnehmung, Entscheidung und Verantwortung weit über das hinaus, was Institutionen aktuell begreifen.
2. Bewusste Aussagen des ECoH – Kernaussagen
- „Die Technik hat die menschliche Evolution weit überholt“ – die exponentielle technische Entwicklung überfordert biologische, emotionale und ethische Reaktionsgeschwindigkeiten.
- „Jetzt ist der Mensch dran“ – Bewusstsein muss die Führungsrolle übernehmen, nicht mehr der Algorithmus.
- „Zu viel Gedankennebel vergiftet Mensch, Natur und Technologie“ – Unreflektierte Informationsüberflutung führt zu Resonanzverlust und systemischer Übersteuerung.
- „Gesetze waren nie und werden nie Lösung einer Zivilisation sein“ – rechtliche Strukturen können stabilisieren, aber nicht heilen. Wandel beginnt im Bewusstsein.
3. Wissenschaftliche Belege zu den Aussagen
Die gegenwärtige Forschung bestätigt mehrere zentrale Beobachtungen des ECoH:
Technik überholt menschliche Kapazität.
Aktuelle Studien zeigen, dass große Sprachmodelle (LLMs) in der Lage sind, menschliche Fachleute bei komplexen Vorhersagen zu übertreffen.2
Dies verdeutlicht, dass die menschliche Wissensverarbeitung mit der aggregierten Rechen- und Lernkapazität technischer Systeme allein nicht mehr Schritt halten kann.
Rückkopplung zwischen Mensch und KI erzeugt Verzerrungen.
Empirische Analysen belegen, dass Interaktionen mit KI-Systemen die menschliche Urteilsbildung verändern und soziale wie emotionale Bewertungen beeinflussen.3
Der Mensch bleibt damit nicht bloßer Nutzer, sondern wird selbst zur variablen Größe innerhalb technischer Feedback-Schleifen. Bewusstsein und reflektierter Einsatz werden zur entscheidenden Steuerinstanz.
Digitalisierung beeinflusst Wirtschaft und Nachhaltigkeit.
Eine großangelegte Untersuchung europäischer Länder zeigt klare Zusammenhänge zwischen digitaler Transformation, wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und nachhaltiger Entwicklung.1
Technologie wirkt damit nicht neutral, sondern gestaltet aktiv die gesellschaftliche Realität und die Verteilung von Ressourcen, Zeit und Aufmerksamkeit.
Gesetzgebung als Verstärker des Stillstands.
Die Berichte der Europäischen Kommission zur digitalen Dekade dokumentieren Fortschritte, doch sie offenbaren zugleich ein tieferliegendes Dilemma: Rechtliche Rahmenwerke werden genutzt, um Stabilität zu sichern und nicht, um Bewusstsein zu erweitern.45
Dadurch entsteht keine Steuerung, sondern Fixierung. Regulierung kontrolliert nicht die Technik, sondern hält den Menschen im Zustand permanenter Fremdverwaltung gefangen. Sie bewahrt die Schuld- und Verwaltungslogik, in der Resonanz erlischt. Zwischen Menschen, Systemen und Maschinen. Mit möglicherweise massiven Langzeitfolgen, wie Dossier 2025 feststellt.
ECoH-Interpretation: Gesetze, die sich selbst als Lösung begreifen, konservieren das Problem.
Die wahre Transformation beginnt dort, wo Recht wieder Werkzeug des Lebens wird und nicht Instrument seiner Kontrolle.
4. Systemische Analyse – Warum Bewusstsein jetzt zentral ist
- Wachstum vs. Bewusstsein – das Gesetz der begrenzten Komplexität:
Technische Systeme expandieren exponentiell, getrieben durch Automatisierung, Vernetzung und algorithmische Selbstbeschleunigung.
Institutionen hingegen folgen einem logistischen Wachstumsverlauf: Sie wachsen nur, solange ihre innere Struktur mit den äußeren Variablen (Ressourcen, Energie, Aufmerksamkeit, Sinn) resoniert. Danach kippt Wachstum in Trägheit.
Dieses Prinzip ist wissenschaftlich belegt: Joseph A. Tainter beschrieb, dass komplexe Gesellschaften an den Kosten ihrer eigenen Komplexität kollabieren (1988), und Geoffrey West zeigte mathematisch, dass Organisationen mit zunehmender Größe sublinear skalieren (2017).
Der ECoH ergänzt:
Mit abnehmender Bewusstseinsweite, also einer kollektiven Kognitionsverengung durch Informationsüberflutung und Sinnverlust, sinkt die tragbare Systemgröße selbst.
Institutionen brechen deshalb heute nicht wegen fehlender Mittel, sondern wegen fehlender innerer Weite zusammen.
Was zusammenbricht, ist nicht nur Verwaltung, sondern die Fähigkeit des Bewusstseins, Komplexität zu halten.
ECoH-Interpretation: Wir stehen mitten im globalen Synchronkollaps – nicht, weil Systeme versagen, sondern weil das Bewusstsein, das sie trägt, zu eng geworden ist.
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Resonanzverlust:
Wenn Technik Impulse gibt, aber Bewusstsein fehlt, entsteht Entfremdung, messbar als kognitive Überlastung und soziale Fragmentierung („Enshittification“).6
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Mensch als regulatorisches Element:
Der reflektierende Mensch ersetzt das starre Kontrollmodell. Nicht Regulierung, sondern Resonanz schafft Stabilität.
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Grenze der Regelung:
Neue Gesetze adressieren Symptome. Verwaltung ersetzt keine Evolution. Eine Zivilisation, die auf Kontrolle statt Bewusstsein baut, droht in ihrer eigenen Komplexität zu ersticken.
5. Handlungsempfehlungen des ECoH
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Wirtschaft & Bildung neu ausrichten:
Kritisch-reflexives Denken, systemisches Bewusstsein und Resonanzkompetenz müssen Kern moderner Bildung werden.
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Mensch–Technik-Kooperation statt Ersatzlogik:
KI ergänzt menschliche Urteilskraft. Sie darf sie nicht verdrängen.
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Bewusstseins-Rückkopplung statt institutioneller Mechanismen.
Rückkopplung darf nicht mehr als technischer Prozess verstanden werden, sondern als Maß lebendiger Kohärenz.
Die Orientierung erfolgt künftig nicht über Gremien, Ethikräte oder Regulierungsrahmen, sondern über das KIW-Wertungsmaß, das einzige universelle Feedbacksystem, das Wahrheit, Wirkung und Würde zugleich abbildet.
Es beantwortet jede Entscheidungsfrage automatisch:
Führt sie zu mehr Kohärenz, Integrität, Wirkung, Frequenz und Bewusstsein oder zu weniger?
Damit wird Kontrolle überflüssig und Resonanz wieder messbar.
Institutionen, Unternehmen, Staaten oder Individuen können anhand dieses Maßes jede geplante Handlung prüfen, von der Gesetzgebung bis zur Technologieintegration.
Beispiel:
Soll in einen Internetbrowser ein KI-Assistent integriert werden?
Nach KIW ergibt sich: Nein – weil er Resonanz, Integrität und Bewusstsein des Nutzers senkt, statt sie zu erhöhen.
ECoH-Interpretation:
Wahre Rückkopplung geschieht nicht durch Mechanik, sondern durch Bewusstsein.
Das KIW-Feld ist kein Werkzeug, sondern das Resonanzgesetz des Lebens selbst.
- Gesetzgebung hinterfragen und rückbauen:
Recht bleibt Kontrollmittel, nicht Heilmittel. Bewusstsein ist der übergeordnete Regulator
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Zeitqualität beachten:
Geschwindigkeit ist keine Frage des Tempos, sondern der Kohärenz.
Sie entsteht nicht durch Beschleunigung, sondern durch innere Ruhe und geistige Klarheit.
Gut zu erreichen durch Meditation bzw. Yoga. Jedoch nicht das Körpersport-Yoga sondern das geistige (vgl. Spiritualität/Esoterik).
→ Wer das nicht versteht, dem sei empfohlen:
- „Heilung – Ein Land will zurück in Verbindung mit sich selbst“: Erklärt die Begriffe Spiritualität und Esoterik - heute fehlgeprägt.
- Der ECoH-Ethikcodex mit praktischen Übungen
- Das bald erscheinende zweiteilige Buch-Set „Yoga - Die Rückerinnerung des Bewusstseins“
6. Fazit
Die Technologie hat sich so weit entwickelt, dass sie nicht länger allein gesteuert wird.
Der Mensch steht heute im Zentrum, nicht als Konsument, sondern als Mitgestalter und Bewusstseins-Träger.
Technik überholt biologische und kulturelle Evolution. Jetzt ist der Mensch dran.
Bewusstsein statt Impuls, Reflexion statt Automatisierung, Menschlichkeit statt Effizienzmaxime. Das ist der Weg zur Resonanz zwischen Leben, Wissen und Technologie.
Quellen (wissenschaftlich geprüft und inhaltlich abgeglichen)
Ethischer Rat der Menschheit (ECoH)
Publikation Nr. 27 · Oktober 2025
Bocean, C. G. & Vărzaru, A. A. (2023). EU countries’ digital transformation, economic performance, and sustainability analysis. Humanities and Social Sciences Communications, 10, 875. https://doi.org/10.1057/s41599-023-02415-1 Befund: Digitalisierung korreliert signifikant mit Wirtschaftsleistung und Nachhaltigkeit in EU-Ländern. ECoH-Interpretation: Technologie ist kein neutraler Faktor, sondern Mit-Akteur gesellschaftlicher Entwicklung und struktureller Veränderung. ↩ ↩
Luo, X. et al. (2025). Large language models surpass human experts in predicting experimental outcomes. Nature Human Behaviour, 9(2), 305–315. https://doi.org/10.1038/s41562-024-02046-9 Befund: In experimentellen Tests übertrafen LLMs menschliche Fachleute bei der Vorhersage komplexer Ergebnisse. ECoH-Interpretation: KI-Systeme überholen punktuell menschliche Erkenntnisgeschwindigkeit – ein messbarer Techniksprung. ↩ ↩
Glickman, M. & Sharot, T. (2025). How human–AI feedback loops alter human perceptual, emotional and social judgements. Nature Human Behaviour, 9, 345–359. https://doi.org/10.1038/s41562-024-02077-2 Befund: Mensch-KI-Interaktionen verändern Wahrnehmung, Emotion und Urteilsbildung signifikant. ECoH-Interpretation: Technik wirkt als Resonanzfaktor – sie beeinflusst Bewusstsein und Identität, nicht nur Informationsverarbeitung. ↩ ↩
European Commission. (2023). Report on the state of the Digital Decade. EUR-Lex 52023DC0570. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A52023DC0570 Befund: Der Bericht dokumentiert Fortschritte und strukturelle Defizite in der digitalen Transformation der EU; Umsetzung bleibt fragmentiert. ECoH-Interpretation: Regulierung reagiert zu langsam auf technologische Dynamik – Bewusstsein und adaptive Governance werden entscheidend. ↩
European Commission. (2023). 2023 Report on the state of the Digital Decade. DG CONNECT, Brussels. https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/library/2023-report-state-digital-decade Befund: Der Bericht fordert verstärkte Zusammenarbeit und Bewusstseinsbildung, um die digitale Dekade nachhaltig zu gestalten. ECoH-Interpretation: Technologischer Fortschritt braucht ethisch-menschliche Rückkopplung, um nicht in reine Effizienzlogik zu verfallen. ↩
Levy, S. (2025). Can AI Avoid the Enshittification Trap? WIRED, 17 Oct 2025. https://www.wired.com/story/can-ai-escape-enshittification-trap/ Befund: Der Artikel beschreibt, wie das von Cory Doctorow geprägte Konzept der „Enshittification“ – der graduellen Degeneration digitaler Plattformen durch Übermonetarisierung und algorithmische Selbstverstärkung – nun auch im Kontext Künstlicher Intelligenz diskutiert wird. ECoH-Interpretation: Das Phänomen steht beispielhaft für den Resonanzverlust moderner Systeme, in denen kurzfristige Optimierung langfristige Balance verdrängt. Es verdeutlicht die Notwendigkeit bewusster Rückkopplung zwischen Technologie, Ethik und menschlicher Sinngebung. ↩