Warntag 2025 – Sicherheitstest oder Gehorsamsexperiment?
Von Timo Braun – veröffentlicht durch den Ethischer Rat der Menschheit

Das Phänomen hat sich ganz logisch in unser Leben eingefügt: Vor einigen Jahren wurde nach langer Zeit erstmals wieder die Alarmfunktion in Deutschland getestet – und es wurde zur Lachnummer, weil im Ernstfall das System komplett versagt hätte.
Daraufhin justierte man nach, besserte überall nach – und es entstand die Idee, den Test jedes Jahr zu wiederholen. Was im ersten Moment sinnvoll wirkt, hat jedoch einen gewaltigen Haken.
Der 11. September 2025
Um 11:00 Uhr schrillten Sirenen, Handys und Lautsprecher. Die Meldung:
„Notfallalarm – Probewarnung – Es besteht keine Gefahr.“
Offiziell ein Techniktest, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Doch die Botschaft enthält einen Widerspruch: Warum ruft man Alarm, wenn es keine Gefahr gibt?
Was geprobt wurde
- Technik: Funktionieren Apps, Sirenen, Systeme?
- Reaktion: Wie verhält sich die Bevölkerung beim Signal?
- Kommunikation: Wie schnell greift die zentrale Steuerung durch?
Offene Fragen
- Stärkt ein solcher Alarm wirklich die Sicherheit – oder eher das Gefühl permanenter Bedrohung?
- Soll die Bevölkerung Vertrauen in die Systeme gewinnen – oder Gehorsam trainieren?
- Wie können wir Sicherheit denken, ohne Vertrauen in die eigene Wahrnehmung zu untergraben?
Einordnung durch den ECoH
Der Ethische Rat der Menschheit weist darauf hin:
Ein System, das regelmäßig Alarm ausruft, muss sehr genau erklären, was eigentlich geschützt werden soll – der Mensch oder das System.
Mehr zur vertieften Analyse: Im kommenden Dossier 2025 – Band II: Das Geflecht der Macht (voraussichtl. Herbst 2025) wird der Warntag als Fallbeispiel für kollektive Steuerung durch Frequenzsignale umfassend dokumentiert und eingeordnet.